Manuelle Medizin / Chirotherapie

Der „eingeklemmte Nerv“

Eine kurze Bewegung, ein Niesen, ein Husten – und plötzlich schmerzt der Rücken. Wie aus dem Nichts tritt plötzlich eine äußerst schmerzhafte Bewegungseinschränkung auf. Im Volksmund heißt es dann oft: „Ich habe mir einen Nerv eingeklemmt“. In den allermeisten Fällen handelt es sich allerdings um eine Blockierung. Reflexe, die zum Schutz der Wirbelsäule dienen, lassen gelenknahe Muskeln hart werden, die Funktion des betroffenen Gelenkes ist eingeschränkt, heftige Schmerzen können die Folge sein. Die Symptome können sofort eintreten oder aber sich langsam aufbauen.

„Ich muss mich Einrenken lassen“

Als Chirotherapeut ist es meine Aufgabe, diese Blockierungen zu erkennen und mit sanften Grifftechniken zu lösen. Das hat allerdings nichts mit „einrenken“ zu tun, wie die Therapie umgangssprachlich oft genannt wird. Ich setze vielmehr einen kurzen Spannungsreiz. Der schnell ausgeführte Impuls entspannt die verhärtete Muskulatur und gibt das betroffene Gelenk wieder frei. Oft zeigt sich bereits unmittelbar nach der Behandlung ein deutlich verbesserter Bewegungsumfang und ein Nachlassen des Schmerzes.

Ein Wunder? Was für viele Betroffene manchmal wie ein Wunder erscheint, geht auf manuelle Techniken zurück, die so alt sind wie die Geschichte der Heilkunst selbst. Schon Hippokrates hat ähnliche derartige Behandlungsformen beschrieben, wobei er den Begriff des „Knochensetzens“ gebrauchte. Dies geschah unter der damals vorherrschenden Überzeugung, dass die als „Blockierung“ bezeichneten Wirbelsäulenschmerzen auf eine Verrenkung einzelner Wirbel zurückzuführen sind.

Heutzutage ist die Chirotherapie immer noch eine anerkannte Behandlungsform, die von Ärzten in einem komplexen Kurssystem erlernt werden muss. Der Anerkennung zum Manualmediziner oder Chirotherapeuten geht zudem eine Prüfung vor der Ärztekammer voraus, so dass für den Patienten ein einheitlicher Standard in Diagnostik und Therapie gewährleitet ist. Als Manualmediziner behandle ich übrigens nicht nur die Wirbelsäule. Auch plötzlich auftretenden Schmerzen an Gelenken wie zum Beispiel des oberen oder unteren Sprunggelenkes liegt häufig eine Blockierung zu Grunde, welche mit manuellen Techniken behandelt werden kann.

Zudem kommen in der Manuellen Medizin weitere Techniken, z.B. aus der Osteopathie zum Einsatz. Sie ähneln dabei Techniken, wie wir sie aus der chinesischen Akupressur kennen.

Taping

Ich empfehle meinen Patienten gerne das so genannte Meditaping bzw. Kinesiotaping als Ergänzung zur chirotherapeutischen Behandlung. Die bunten Tapes, die Sie vielleicht aus dem Leistungssport kennen, bewirken eine verbesserte Durchblutung und einen verbesserten Lymphabfluss in den Hautarealen, auf die sie geklebt werden. Wenn ich die zu Grunde liegende Ursache der Beschwerden, nämlich die Blockierung chirotherapeutisch gelöst habe, können Muskelverspannungen als Folge der Blockierung mit den Tapes wirksam behandelt werden.

Hinweis: Das Taping ist eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und muss nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet werden.